Die Schüler der Klassen 4b und 4c haben sich mit dem Thema „Schule im Kaiserreich“ beschäftigt. Sie sollten eine Prüfungsstunde aus dem Jahr 1878 nacherleben, wie sie in Hamburg in Schule abgehalten wurde.
Im Kaiserreich fanden regelmäßig Überprüfungen der Unterrichtsqualität unter Aufsicht des Schulinspektors, dem Schulvorstand, des Magistrats und des Bürgervorstehers statt. So sollte den Schülern die Möglichkeit gegeben werden, die Perspektive der Kinder aus dem Kaiserreich anhand einer tatsächlichen Schulstunde einnehmen zu können. Durch die Protokolle der Inspektionen sind Schulstunden überliefert, die tatsächlich vor gut 135 Jahren stattgefunden haben. Eine dieser Stunden haben die beiden 4. Klassen vorbereitet und nachgespielt.
Alle Kinder übten eifrig die Gedichte und Lieder, die die Kinder auch damals vortrugen. Schiefertafeln wurden besorgt und Zöpfe geflochten. Um die Prüfungssituation nachzustellen, wurde ein „Schulinspektor“ bestellt und auch der Magistrat, dargestellt durch Lehrkräfte und Schulleiter waren zugegen.
Mit dem Gebet „Allein Gott in der Höh’ sei Ehr“ mit Harmoniumbegleitung und dem Gebet „In allen meinen Taten“ begann die Stunde. Leseübungen zum Storchennest folgten. Das Gedicht vom „schlafenden Apfel“ wurde vorgetragen. Alles klappte bestens: Aufsagen, Aufstehen und Geradesitzen.
Nun wurde noch in deutscher Schrift auf Schiefertafeln „Der Bär brummt“ geschrieben. Mit den Liedern „Weißt du wie viel Sternlein stehen“ und „Wer hat die schönsten Schäfchen“ endete die Stunde.
Voller Stolz zeigten die Kinder ihre Schiefertafeln. „Für unsere Schüler heute war das ein besonderer Tag, genauso wie für die Schüler und Lehrer damals. Die Schüler haben selbst erlebt, dass auch die Schüler im Kaiserreich etwas gelernt habe und es nicht nur darum ging, gleichzeitig aufzuspringen und sich wieder hinzusetzen.“, so empfanden es die Klassenlehrerinnen.